Hallo ihr Lieben,
ich möchte euch heute ein paar Bücher zeigen, mit denen ich mich in den letzten Wochen ausgestattet habe und damit nun ideal für die kalte Jahreszeit gerüstet bin. :)
Vielleicht ist auch für euch etwas dabei oder ihr bekommt die ein oder andere Anregung zum Verschenken oder Schenkenlassen für Weihnachten:
1. Virginia Woolf - "Mrs. Dalloway" (1925)
Ein Klassiker, den ich mir seit dem Film "The Hours - Von Ewigkeit zu Ewigkeit" kaufen wollte, denn der Episodenfilm erzählt den Inhalt von "Mrs. Dalloway" als einen von insgesamt drei Handlungs-strängen. Von dem Buch hat mir außerdem Diana später oft vorgeschwärmt. Diese Ausgabe hat mir wegen des Covers besonders gut gefallen.
Der Roman dreht sich um eine Frau, die in den 1920ern lebt und mit einem britischen Parlamentsabgeordneten verheiratet ist. Eines Tages steht sie ihrer alten Liebe gegenüber und stellt einige ihrer Entscheidungen in Frage ...
Ich erwarte ein melancholisches Buch über Liebe, Vernunft, Reue und gesellschaftliche Zwänge. Auf dieses Buch freue ich mich wahrscheinlich von allen am meisten!
2. Ray Bradbury - "Fahrenheit 451" (1953)
In dem Roman wird eine Welt beschrieben, in der das Lesen und Besitzen von Büchern verboten ist. Ich hatte von diesem Buch vorher noch nie etwas gehört, was mich angesichts des brisanten Themas sehr verwundert - und wir beschäftigen uns wirklich VIEL mit Literatur. ;)
"Fahrenheit 451" scheint das Potenzial zu haben, in einer Reihe mit "1984" von Orson Welles zu stehen.
Ich bin sehr gespannt, wie "gut" bzw. glaubhaft Ray Bradbury seine Welt konstruiert.
3. Alberto Moravia - "La Noia" (1960)
Dieser Roman (übersetzt: "Die Langeweile") dreht sich um die Frage, was uns am anderen Geschlecht anzieht und was passiert, nachdem die erste Verliebtheit zu Ende ist. Was passiert, wenn "der Funke" verglüht und das "Neue" zum Alltäglichen wird. Erzählt wird dies am Beispiel eines italienischen Universitäts-professors, der in den 1950ern lebt und eine Beziehung zu einer jungen Frau eingeht.
Auf dieses Buch bin ich ebenfalls über eine Filmadaption gestoßen: "Meine Heldin" von Céderic Kahn, der die Handlung ins Paris der 1990er verlegt. (Eine gute Rezension findet ihr hier.)
Dieser Film, der viele seelische Abgründe andeutet, hat mich sehr beeindruckt und neugierig auf die Motive der Figuren gemacht, so dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss!
Wegen der sehr freizügigen Szenen ist es aber eher nichts für Zartbesaitete.
4. Paul Auster - "Stadt aus Glas"/ "Schlagschatten"/"Hinter verschlossenen Türen"
Zu diesem US-amerikanischen Autor und der Zusammenstellung seiner Geschichten aus den Jahren 1985 und 1986 kann ich inhaltlich leider nichts sagen. Mein Kaufimplus lief ungefähr so ab: "Von dem hast du schon so oft gehört. Und dann drei Geschichten in einem Buch... Mitnehmen!" :)
Ich bin sehr gespannt auf die Erzählstimme. Mit amerikanischen Autoren gehe ich generell eher hart ins Gericht. Vielleicht liegt das aber auch an den oft schlechten, sprachlich kühlen Übersetzungen. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.
5. Karen Köhler - "Wir haben Raketen geangelt" (2014)
Dieser Erzählband ist das Prosa-Debüt der deutschen Karen Köhler, die eigentlich Schauspielerin ist. Es ist in diesem Sommer frisch erschienen und wurde in den einschlägigen Kultur-Formaten breit rezensiert, so bin auch ich über sie gestolpert.
Von dem, was ich bisher über das Buch gehört habe, erwarte ich: außergewöhnliche Begegnungen mit kuriosen Fügungen, die mit einer schlichten, distanzierten Sprache erzählt werden, um dem Leser viel Raum für eine eigene Interpretationen zu lassen.
Ich freue mich sehr auf dieses Buch, denn es verspricht einen neuen Blick auf die Dinge, jede Menge Absurditäten und Metaphern, die die Interpretationskraft des Lesers (im positiven Sinne) fordern werden.
6. Jeffrey Eugenides - "Der Spatz meiner Herrin ist tot" (2008)
Dies ist das erste Buch, das der US-amerikanische Autor Jeffrey Eugenides ("The virgin suicides") nicht selbst geschrieben hat, sondern als Herausgeber veröffentlicht hat. Er stellt Liebes-geschichten zusammen von Autoren wie William Faulkner, Alice Monroe, Robert Musil oder Vladimir Nabokov, die allesamt häufig tragisch enden oder von unerfüllter Liebe handeln.
Die ersten beiden Erzählungen "Die Dame mit dem Hündchen" von Anton Tschechow und "Eine Rose für Emily" von William Faulkner habe ich bereits gelesen. Beide bieten solche unterschiedlichen Perspektiven auf die Liebe und Beziehungen, dass ich schon sehr gespannt auf die restlichen Geschichten bin.
7. Alexander Pechmann - "Die Bibliothek der verlorenen Bücher" (2007)
Eingeleitet wird dieses Sachbuch mit einem Zitat von Jorge Luis Borges: "Die bloße Möglichkeit eines Buches ist hinreichend für sein Dasein." Der Herausgeber Alexander Pechmann präsentiert Anekdoten über ungeschriebene oder verschollene Bücher der Weltliteratur von großen Autoren wie Franz Kafka, Thomas Mann, Puschkin oder James Joyce.
Mit den 5- bis 10-seitigen Episoden ist es ideal zum Schmökern für zwischendurch (oder auch mal zum Klugscheißern ;) ).
Dieses Buch kann ich mir auch sehr gut als Geschenk für Literaturliebhaber vorstellen.
8. E. Berthoud/S. Elderkin - "Die Roman-therapie. 253 Bücher für ein besseres Leben" (2013)
Eine ultimative und kreative Zusammenschau von Romanen für alle denkbar möglichen Lebenslagen, ein Kompendium wie ich es immer schon gesucht habe - es ist endlich da! Ich finde die Idee großartig, Bücher nach ihrem Wirkpotenzial bzw. nach ihrer psychologischen "Heilkraft" zu klassifizieren.
"Die Romantherapie" wartet mit folgenden Glossaren auf: (a) "Verzeichnis der Lebenslagen und Leiden" (von A wie Abschiede bis Z wie Zahnschmerzen - Humor ist also garantiert!), (b) "Verzeichnis der Leseleiden" (von "Amnesie, lektürebezogene" bis "Zeit zum Lesen, keine haben") und (c) dem "Verzeichnis der Listen der zehn besten Romane" (z.B. "Die zehn allerbesten Bücher", "Die zehn besten Romane für eine Zugfahrt", "Die zehn besten Romane für Fernweh").
Dass ich das ein oder andere empfohlene Buch bereits gelesen habe und die meisten der erwähnten Autoren kannte, machte mich beim ersten Durchblättern dann doch etwas stolz. ;) Das über 400 Seiten starke Buch bringt einem wieder längst vergessene Klassiker ins Gedächtnis, die man doch schon so lange lesen wollte.
Viel Spaß beim Lesen!
Eure Katharina