Inhalt
John kehrt 10 Jahre nachdem er als gestresster Manager in
das Café am Rande der Welt kam, zurück an diesen magischen Ort, dem Ort der
Selbsterkenntnis. Diesmal ist er jedoch nicht Lernender, sondern selbst Mentor für die
gerade angekommene Jessica.
Drei Fragen, die auf zauberhafte Weise auf der Speisekarte des Cafés erscheinen und jedes Mal zugeschnitten sind auf die Person, die sich die Karte anschaut, bilden den Ausgangspunkt und den roten Faden für die nun folgende Reise zum eigenen Ich, den Wünschen und Bedürfnissen. Gemeinsam mit dem Restaurantbesitzer, seiner kleinen Tochter sowie der Kellnerin führt John Jessica mit weiteren Fragen, Anregungen und eigenen Anekdoten durch diesen inneren Erkenntnis- und Wachstumsprozess. Die Idylle des abgeschiedenen Ortes am Meer und die stets wohlwollende Haltung der Figuren tut dabei sein Übriges.
Hintergrund | Bewertung
Der Autor John Strelecky ist Coach und Urheber der
sogenannten „Big Five for Life“, fünf Grundsätze für ein glückliches Leben, die
er 2007 veröffentlicht hat. Dieser Roman bildet die
Fortsetzung zum Vorgänger „Das Café am Rande der Welt“ und widmet sich diesen
Lebenstipps ein zweites mal in Prosaform.
Sprachlich
gesehen fand ich das Buch sehr einfach und leicht geschrieben, was unter
anderem daran liegt, dass Dialoge vorherrschen und Beschreibungen kaum oder
innere Dialoge gar nicht existieren. Die fünf im Roman auftauchenden Figuren
sind für meinen Geschmack etwas zu simpel gestrickt, ohne Ecken und Kanten oder
Widersprüche in sich oder gegenüber den Ratschlägen der anderen. Im Buch wird leider kein ausreichend detaillierter
Blick in die Vergangenheit der Charaktere gewährt, wo ja die Ursachen für
bestimmte Verhaltensmuster liegen. Für mich wird das Buch dadurch nicht tiefgründig genug und unglaubwürdig, denn mit einem einfachen „Ja, du hast recht. Das muss ich ändern.
Danke.“ ändert sich eben noch gar nichts.
Unterm Strich muss ich sagen, dass das Buch mir literarisch
nicht anspruchsvoll genug ist, weder sprachlich noch von der Handlungskonstruktion. Die Idee der „Big
Five for Life“ als Leitfaden für das eigene Leben finde ich wahnsinnig
spannend. In dieser flachen Romanform, gepaart mit der durchweg anhaltenden Harmonie
im Buch und den eindimensionalen, selbstlosen Charakteren, hat das Buch mir leider keinerlei Mehrwert
gegeben.
Fazit
Dieses Buch stand einige Monate auf der
Spiegel-Bestseller-Liste auf Platz 1. Obwohl ich den Trend zu mehr Bewusstsein
gegenüber den eigenen Denkweisen und Lebensentscheidungen absolut begrüße, vermittelt das Buch diesen Prozess leider überhaupt nicht. Es kann lediglich einen minimalen Denkanstoß für absolute
Neulinge auf dem Gebiet „Wer bin ich, was macht mich glücklich und wie will ich
leben?“ sein. "Wiedersehen im Café am Rande der Welt" fliegt so schnell vorbei, wie es gekommen ist und sollte daher wohl besser in der ursprünglichen Ratgeber-Form rezipiert werden.
Kennt ihr das Buch?
Kennt ihr den Vorgänger?
Bis bald
Eure Katharina
Liebe Katharina, vielen lieben Dank fürs Vorstellen des Buches. Und danke für deine ehrliche Meinung. Ich habe das aber oft schon festgestellt, dass Bücher auf der Bestsellerliste sind, ich aber im Endeffekt ein wenig enttäuscht war und mir mehr davon erhofft habe. Morgen gehts für mich in den Urlaub und dann beginne ich das Buch Tote Mädchen lügen nicht - bin sehr gespannt.
AntwortenLöschenLG Tina
Hallo liebe Tina,
Löschendein Kommentar freut mich sehr! Ich bin beim Thema Bücher immer sehr kritisch, was einfach durch mein Germanistik-Studium kommt. Ich versuche allerdings immer zu meinem ersten Eindruck auch Fakten zu finden und wegzukommen vom Gefühl, das ja sehr individuell ist. Aber letztlich kommt es natürlich auch drauf an, was man gerade für ein Buch sucht. Ich kann von mir aber auch sagen, dass 90% auf der Spiegelbestseller-Liste eher nichts für mich ist.
Vielleicht schreibt du ja auch mal über dein Buch? Klingt nach einem Thriller. :)
Liebe Grüße und einen schönen Urlaub noch!
Katharina
Liebe Katharina,
AntwortenLöschenich finde deine Review wirklich sehr interessant! Du bist glaube ich die erste, die das Buch nicht so super findet. Es gab ja eine Zeit da hat es wirklich jeder gelesen. Aber ich glaub mich spricht es nicht so an.
Liebste Grüße,
Therese
Hallo Therese,
Löschenich glaub auch, dass ich eine der wenigen negativen Stimmen bin. xD Die Idee finde ich an sich richtig gut, aber die Form hat mir leider überhaupt nicht gefallen...
Liebe Grüße
Katharina