Angel Olsen | Music Monday #96

12 Dezember 2016

Hallo ihr Lieben und einen wundervollen Montag!
 
Wie geht es euch da draußen? Alles gut bei euch? Alle gesund und munter und wohl auf? Ich hoffe es! Ich muss sagen, heute hätte es fast gar kein Music Monday online geschafft. Es liegt gar nicht an musikalischer Inspiration, im Gegenteil, ich habe viele neue Künstler entdeckt, die ich mit euch teilen möchte. Ich habe vielmehr aktuell stärker denn je das Gefühl all meine Kraft für den Jahresendspurt zu brauchen. Dabei versuche ich die wenigen ruhigen Minuten einfach nur so intensiv wie irgend möglich in mich aufzusaugen. Aber mal schauen, ob wir in den heutigen Beitrag nicht doch ein wenig Sinn bekommen. Oder zumindest jede Menge Sarkasmus. Seid gewarnt.
 
Mitgebracht habe ich euch heute einen etwas verqueren Song. "Edgy" würde vielleicht der Fachmann sagen. Erinnert vielleicht ein bisschen an Marina and the Diamonds nur mit mehr rohen Gitarren. Ich finde ihn jedenfalls sehr eingängig. Textlich eine Zustandsbeschreibung einer unglücklichen Liebe. Aber heben wir uns das für später auf. Jetzt bereitet euch erst einmal vor auf Angel Olsen mit "Shut up, kiss me": 

Angel Olsen - "Shut up, kiss me"

Bis zur letzten Minute stand es tatsächlich Kopf an Kopf zwischen diesem etwas gefälligerem Song der Künstlerin und dem extrem exzentrischen und polarisierenden Song "Hi Five". Are you lonely, too? Hi-five, so am I. Tristesse Royal. Muss auch mal sein. Falls ihr reinhört, bin ich sehr gespannt auf eure Meinung. Die bisher 1,6 Million Klicks auf YouTube für "Shut up, kiss me" sagen mir jedoch, dass ich nicht die einzige Person bin, die dem Song verfallen ist. Ich hoffe daher ganz stark, dass er auch etwas für euch ist.

I ain't hanging up this time, I ain't giving up tonight, even if you walk around as though you think you're right. At your worst you still believe it's worth the fight. I could make it all go away. Tell me what you think and don't delay. We could still be having some sweet memories. This heart still beats for you. Why can't you see?

Inzwischen habe ich ca. sechs Songs von Angel Olsen gehört und lehne mich daher jetzt ganz weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass dieser hier einer ihrer schnellsten ist. Sehr Balladen-lastig ist ihr restliches musikalisches Werk mit jeder Menge Folk- und 60ies-Einfluss. Mal herrlich ironisch übersteigt, mal einfach nur straight-from-the heart die Welt ist am Arsch. Nicht selten packt sie diese in 7- bis 8-Minuten-Songs. Beides hat seinen Reiz, wenn man in der richtigen Stimmung ist.

Stop pretending I'm not there, when it's clear I'm not going anywhere. If I'm out of sight then take another look around. I'm still out there hoping to be found.

Nach wenigen Songs, die man von Angel Olsen gehört hat - und ich denke, dieser hier macht es am besten deutlich - dämmert einem, dass diese Frau nicht da ist, um 0815-Botschaften in die Welt zu tragen. Für mich ist sie definitiv eine Frau mit Haltung. Mag man diese nun teilen oder nicht, einfach nur anstrengend finden oder überhaupt Probleme haben, sie zu dechiffrieren. Muss man vielleicht auch gar nicht. Ich fand diese Song-Entdeckung einfach nur erfrischend. Etwas nicht all zu leicht Verdauliches, etwas, dass man nicht sofort nach 5 Sekunden durchdringt. Solche Künstler sprechen mich extrem an.

I could make it all disappear. You could feed me all of your fears. We could end all this pain right here, we could rewind all of those tears. I could take it down to the floor. You don't have to feel it anymore. A love so real that it can't be ignored. It's all over baby but I'm still young. I'm still young.

Auch wenn der Song über eine gewisse Form von Zuneigung - call it whatever- spricht, ist es für mich doch die darunterliegende Botschaft, die mir im Gefühlsgedächtnis bleibt. (Ich hör ja grundsätzlich aus einem Song immer nur das heraus, was ich auch raushören will, auch wenn es meist am Offensichtlichen vorbeigeht.) Die Grundhaltung wäre für mich ein bisschen genervt. Hauptsächlich vom Gegenüber. (Wo wären wir schließlich, wenn wir bei uns selbst anfangen würden? *Ironie aus*). In diesem Fall von der bewussten Ignoranz des anderen. Hallo, hörst du mich? Siehst du mich? Eine Prise laisse-faire oder wahlweise ein ungesunder Esslöffel "War ja wieder mal klar" und ran. An den Mann, äh, das Gegenüber. Dem Ursprung allen Übels, das man doch irgendwie will und braucht. Die Auflösung im Song: Schnauze und einfach machen. Irgendetwas. Alles bringt vorwärts.

Shut up, kiss me, hold me tight.
Stop your crying, it's alright.
Shut up, kiss me, hold me tight.

So, ich bin raus. Der Sarkasmus wäre dann an dieser Stelle auch wieder in der Schublade verschwunden. Kennt ihr den Song bereits? Wie findet ihr ihn? Vielleicht nehmt ihr auch einfach die Lametta-Vibes aus dem Video für die Feiertage und Silvester mit. Do I need to give more attitude? Or...? ;)

Die liebe Maja schickt ihren Montagssoundtrack heute per Instagram in die Welt: "A milestone around my neck. Be my breath, there's nothing I wouldn't give". Klingt extrem vielversprechend. Auf dem Blog gibt's bei ihr dann heute einen nicht minder interessanten Beitrag: Ihre Antworten zu unserem Liebster Award im Stile eines "get to know the author". Klickt rein, beides lohnt sich!
 
Jetzt aber: Alles Gute für jeden Tag eurer Woche!
Eure Katharina

6 Kommentare:

  1. Geil, geil, geil!!!!
    Glaub irgendwie war klar, dass ich das hier besonders feiern würde, aber, wie auch immer, ich find's so gut! Der Song gefällt mir sehr, Frauenpower, nice, nice.
    Dem Ursprung allen Übels, ne! Das ist so ein bisschen inyourface ohne wirklich draufzuhauen bzw. einfach unterschwellig, nicht übel!

    Ich glaub, jeder von uns hört in den Songs das, was er will. Dafür sind sie ja auch da. Irgendwie ist es schon oft interessant, was die eigentliche Message sein soll und was die Intention des Songwriters war, aber es ist doch auch unglaublich schön, wenn man sich selbst darin wieder findet und seine eigene Geschichte drum rumbauen kann. Darüber hab ich heut morgen tatsächlich erst nachgedacht, weil ich irgendwie beides will. Am besten im Einklang. Läuft aber meistens nicht, was mich wurmt.

    "I could make it all disappear. You could feed me all of your fears. We could end all this pain right here, we could rewind all of those tears. I could take it down to the floor. You don't have to feel it anymore. A love so real that it can't be ignored." I love it.

    <3 <3 <3

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    1. Hach, so viel Liebe wieder hier. Ich könnt heulen. Soooo schön! ❤️

      Ja, was kann ich dem eigentlich noch hinzufügen? Nich viel, außer dass ich nicht unbedingt davon ausgegangen wäre, dass es dir gefällt, aaaaah. 🙈 Warum nur? Weil es kein klassischer Prog-Alternative-whatever-Rock ist? Man. Dafür entschuldige ich mich schon mal.

      Ja, der Anspruch an diese Montagsreihe schwankt bei mir auch ganz schön. Einer der Punkte ist, möglichst von vielen Seiten auf die Musik zu blicken und die "richtigen" Schlüsse draus zu ziehen. Aber die gibt's halt nicht. Und macht das überhaupt Spaß zu lesen? Möp. Dann lieber der persönliche Ansatz. Kann ja wie wir schon gesehen haben, auch sehr erhellend und spannend sein. 😉 Die Aussage ist wohl eindeutig dem Sarkasmus zuzuschreiben.

      Merci und alles Liebe bis zum Horizont und weiter! ❤️
      Katharina


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  2. Hey Katharina,
    echt toller Beitrag :)
    Und der Song ist super, den kannte ich bisher gar nicht !
    Viele Grüße und einen schönen Tag
    Juli von Lebenlautundleise

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    1. Danke dir! Freut mich riiiiiesig! :)

      Liebe Grüße
      Katharina

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  3. Liebe Katharina, wieder ein Music Monday... klasse, durch dich lerne ich immer Neues kennen. Dankeschön,
    Ich wünsche Dir einen schönen 4. Advent.
    Glg Tina =)

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    1. Freut mich immer wieder aufs Neue!!!
      Lieben Dank, Süße.

      Katharina

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