Back to the 90s! | Music Monday #62

29 Februar 2016


Guten Morgen, ihr Lieben!

Ja, ihr habt richtig gelesen, heute ist schon wieder Montag. Leider, leider, leider... Ging wieder alles viel zu schnell... Neue Runde, neues Glück, würde ich sagen...
 
Ich, Katharina, möchte euch heute für einen guten Start in die Woche an einer brandaktuellen Wiederentdeckung von mir teilhaben lassen und damit ausnahmsweise mal musikalisch in eine Zeit zurückgehen, die ich eigentlich sonst nicht besonders mag. Heute heißt es: Back to the 90s mit den Smashing Pumpkins!
 
The Smashing Pumpkins
(1998)

Wer kennt sie noch? Wer mochte sie früher? Wer mag ihren aktuellen Stil? Wer von euch hat überhaupt mitbekommen, dass sie nach ihrer Auflösung 2000 und ihrem Comeback 2007 inzwischen mit ganzen drei Alben wieder zurück sind? In weiter wechselnder Besetzung, aber Kopf und Sänger Billy Corgan ist nach wie vor - bzw. eigentlich stärker als bisher - das Aushängeschild und mit seiner Stimme das Markenzeichen der Band.
 
Der Höhepunkt der Smashing Pumpkins war definitiv Ende und Mitte der Neunziger, als sie Grammys abstaubten, den Sound einer ganzen Ära prägten und mit ihren Musikvideos auch ein wenig den Look der 1990er einfingen. Kennengelernt habe ich sie 1998 mit dem Video zu ihrer Single "Ava Adore", das für mich zu einem der prägendsten überhaupt geworden ist, denn es war eines der ersten, das ich bewusst wahrgenommen habe.
 
Fragt mich nicht wieso, aber am Samstag verspürte ich dann das dringende Verlangen, die Smashing Pumpkins nach all dieser Zeit mal wieder zu hören (ich besitze keines ihrer Alben). Jedenfalls habe ich mich erstmal in der Bibliothek meines Vertrauens mit allen Alben ausgestattet, die gerade verfügbar waren. Angefangen habe ich dann mit "Adore" aus dem Jahr 1998. Und dann hat mich aus der Kalten heraus dieser EINE Song wieder so richtig geflasht: "Perfect".

The Smashing Pumpkins - "Perfect" (unofficial)

I know, we're just like old friends.
We just can't pretend that lovers make amends.
We are reasons so unreal, we can't help but feel that something has been lost. 

Was bedeuten mir die Smashing Pumpkins? Sie sind für mich ein wichtiger, wegweisender Teil des Rock-Sounds der 90er, v.a. mit ihren Alben "Siamese Dream" (1993) und "Mellon Collie and the Infinite Sadness" (1995). Mit dem 1998 erschienenen avantgardistischen Album "Adore" (1998) waren sie meiner Meinung nach ihrer Zeit sehr voraus und haben gezeigt, dass Rockmusiker auch noch andere Facetten haben als Wut. ;) Mittlerweile sind sie stilistisch sehr weit gefächert, sie machen weiterhin diesen elektrischen Avantgarde-Sound, der manchmal an Marilyn Manson erinnert, meist geht es in Richtung Alternative, mal auch in Richtung Grunge oder Metal.

But please, you know you're just like me.
Next time I promise we'll be perfect.
Strangers down the line, lovers out of time, memories unwind.
So far, I still know who you are. B
ut now I wonder who I was.

"Perfect" ist für mich eines ihrer zugänglichsten, positivsten Lieder. Es hat für mich etwas Suchendes, Sehnendes und damit auch Trauriges, gleichzeitig ist es aber unendlich hoffnungsvoll. Beim ersten Wieder-Hören habe ich Gänsehaut bekommen. Es ist irgendwie zeitlos und doch steht es für mich für die Unbeschwertheit der 90er Jahre. Es ist für mich ein perfektes Lied, um in Erinnerung zu schwelgen, sich gleichzeitig aber des Hier und Jetzt bewusst zu sein. Es vermittelt mir außerdem dieses "Alles wird gut"-Gefühl". Mit diesem atmosphärischen Sound ist es für mich  ein typisches unterwegs-Lied - perfekt für alle Situationen, in denen man die Welt an sich vorbeiziehen lassen kann (ob im Auto, im Zug, auf dem Fahrrad) und einfach mit sich und seiner Musik eins sein kann.

Das Original-Video zu "Perfect" findet ihr übrigens HIER. Wenn euch der Sound gefallen hat, möchte ich euch zum Schluss noch folgende Lieder ans Herz legen: 1979 und Today mit der ultimativen 90er-Jahre-Look-Garantie ;) sowie das düstere Ava Adore.

Wie wirken die Lieder heute auf euch?

Parallel zu unserem Music Monday findet ihr wie gewohnt wieder ein Lied auf Majas Blog Double Blushed. Bei ihr geht es heute ähnlich verträumt und zum Schwelgen bereit zu. Dabei präsentiert sie euch einmal mehr ihre Liebe zur Band "Editors".

Habt einen guten Start in die neue Woche!
Eure Katharina und eure Diana


Eyeshadow Bases im Vergleich | essence, P2 und Catrice

24 Februar 2016


Hallo ihr Lieben,

als Diana letztens bei mir war und wir so am Frühstückstisch saßen und nebenbei in unseren Schminktäschchen kramten, fragte sie mich, welche Eyeshadow-Base ich eigentlich im Moment benutze. Sie sagte ihre Eyeshadow-Base von P2 sei mittlerweile eingetrocknet und sie habe sich gerade die Catrice Prime and Fine-Base gekauft. Und da ich alle beide Eyeshadow-Bases und auch die von essence habe, dachte ich, ich bringe meine Meinung heute mal ausführlicher zu Papier und präsentiere euch heute alle drei im Vergleich - und damit werfen wir einen Blick auf die  günstigsten Bases aus der Drogerie.



Für mich ist eine Eyeshadow-Base  extrem wichtig, denn wenn ich mir schon mal Zeit nehme für einen Lidschatten oder ein aufwendigeres AMU, was meist nur am Wochenende vorkommt und manchmal sogar auch nur jedes zweite, dann soll es doch auch halten, bitte schön! Obwohl ich sonst sehr trockene Haut habe, sind meine Augenlider doch sehr ölig, so dass ein Lidschatten ohne Base maximal eine Stunde lang hält, bevor er sich zum vorderen Ende hin in den Fältchen absetzt. Aus dem "High-End"-Bereich habe ich bisher noch keine Base ausprobiert. Um genau zu sein, habe ich bisher auch nur diese drei von Catrice, essence und P2 benutzt.



VERSPRECHEN & PREIS:

Catrice "Prime and Fine" Eyeshadow Base
"Intensivierende Lidschattengrundierung für langen Halt."
Kostet 3,45€ für 5 ml
(6 Monate nach Öffnen haltbar)
 
P2 "Perfect Eyes Base"
"Fixiert Augen-Make-up, verhindert Absetzen des Lidschattens, long-lasting und wasserfest"
Kostet 2,65€ für 5 ml
(6 Monate nach Öffnen haltbar)
 
essence "I ♥ stage" Eyeshadow Base
"Lidschattenbase für ein langanhaltendes, bühnenreifes Augen-Make-Up"
Kostet 2,45€ für 4 ml
(6 Monate nach Öffnen haltbar)

Auf den Milliliter heruntergerechnet ist die P2 Base die günstigste, danach folgt essence, am teuersten ist Catrice.



KONSISTENZ, FARBE & DECKKRAFT

Catrice "Prime and Fine" Eyeshadow Base
Die Base von Catrice hat einen Schwamm-Applikator und ist vergleichsweise flüssig. Die Base ist leicht beige getönt, behält ihre Farbe nach dem Auftragen allerdings nicht bei. Auf dem Augenlid zieht sie dann komplett ein.
 
P2 "Perfect Eyes Base"
Diese Base kommt in einem kleinen Tiegel daher, die dort relativ fest ist. Beim Kontakt mit den Fingern wird sie ein bisschen weicher, so dass man sie auf das Auge auftragen kann, etwa zu vergleichen mit dem Labello-Lippenbalsam im Döschen. Erwischt man ein wenig zu viel, haftet die Base etwas, so dass man zum Beispiel Probleme hat, groben Glitzer einfach wieder mit dem Finger wegzuwischen. Die Base hat ebenfalls eine grau-beige Farbe, sie ist auf dem Auge nicht direkt wahrzunehmen, wirkt aber schon etwas farblich ausgleichend.
 
essence "I ♥ stage" Eyeshadow Base
Ebenfalls mit einem Schwamm-Applikator kommt die essence-Base daher. Die Base hat eine  eher cremige Konsistenz. Besonders auffällig ist hier die Farbe. Sie ist orange-braun, also quasi eine sehr dunkle Concealer-Farbe mit stark deckendem Effekt. Es gibt sie leider nur in dieser einen Nuance, vor ein paar Jahren war diese noch um eine paar Töne heller. Man bekommt insofern Probleme mit der Base, wenn man sehr helle Make-Ups darüber schminken möchte, die dann unter Umständen nicht deckend genug sind. Bis zur Augenbraue können helle Hauttypen die Base dann auch nicht auftragen. Ich würde sagen, sie ist im Vergleich am schwersten.



HALTBARKEIT & EFFEKT
 
Catrice "Prime and Fine" Eyeshadow Base
Die Catrice-Base hält im Vergleich leider am kürzesten. Nach ca. 4-5h fängt mein Lidschatten an, sich vorne am Auge in die Lid-Fältchen abzusetzen. Hat man die flüssige Konsistenz im Hinterkopf und dass es sich so anfühlt, als sei die Base schnell nach dem Auftrag eingezogen, macht es schon irgendwie Sinn, dass sie nicht so ganz lange hält und eher leicht ist.
 
P2 "Perfect Eyes Base"
Die P2 Base hält mit am längsten: Nach ca. 6-8h (je nachdem, wie eure Augenlider beschaffen sind und wie viel Lidschatten ihr auftragt, mal mehr, mal weniger) fängt auch hier der Lidschatten an, sich langsam zu verabschieden.
 
essence "I ♥ stage" Eyeshadow Base
Die essence-Base hält bei mir ebenso lange wie die von P2, also auch ca. 6-8h bei sehr starkem MakeUp.
 
Ob die Bases jetzt die Farbe des Lidschattens noch mal intensivieren oder nicht, kann ich euch nicht sagen, denn darauf haben ich nicht geachtet, weil es mir noch nie positiv (oder auch negativ) aufgefallen wäre. Ich sehe da persönlich irgendwie keinen Unterschied. :)
 

FAZIT

Damit kommen wir zum Endergebnis, also quasi der Siegerehrung. Bei meinen Voraussetzungen (eher ölige Augenlider, sehr helle Haut) und wenn ich alle Kategorien von oben mit einbeziehe sowie das Preis-Leistungs-Verhältnis, vergebe ich folgende Platzierung:
 
Platz 1 - P2 "Perfect Eyes Base"
Für mich eine zuverlässige Base und von der Verpackung her auch am platzsparendsten, außerdem am günstigsten von allen dreien.
★★★
 
Platz 2 - essence "I ♥ stage" Eyeshadow Base
Leider mittlerweile nur noch in einem sehr dunklen Hautton erhältlich, mit dem man bei sehr heller Haut und hellen Lidschatten eventuell etwas Probleme bekommen könnte. Hält aber  dennoch ebenfalls sehr lange.
★★★✰✰
 
Platz 3 - Catrice "Prime and Fine" Eyeshadow Base
Für trockene Augenlider und leichte Make-Ups unter Umständen noch ganz ok, für mich persönlich aber durch die leichte Konsistenz und zu kurze Haltbarkeit auch nach mehrfachem Ausprobieren nicht ausreichend.
★★✰✰✰
 
Kennt ihr die drei Eyeshadow-Bases?
Welches ist eure Lieblings-Base?
 
Alles Liebe
Eure Katharina

Music Monday #61 | The Coral "In the morning"

22 Februar 2016

Guten Morgen ihr Lieben!
 
Wir wünschen euch einen wunderbaren Montagmorgen! Was war das für ein Sturm letzte Nacht hier in der Gegend! Aber der Sonntag hat auch wieder Laune auf den Frühling gemacht. Es war zwar zum Teil ganz schön verregnet, aber um einige Grad wärmer als die letzten Tage.
 
Mit dieser Vorfreude im Nacken habe ich, Katharina, euch zum Start in die neue Woche einen richtig fiesen Gute-Laune-Song ausgesucht. Alle, die heute nicht so gut in den Montag gestartet sind, machen sich bitte jetzt auf eine riesige Portion "Sonne-aus-dem-Arsch" gefasst - in der Hoffnung es hilft uns allen ;). Wobei, wenn man sich den Text anschaut, findet sich der ein oder andere vielleicht doch auch wieder.
 
"In the Morning" von der Band The Coral ist für mich so ein typischer Gute-Laune-Radio-Song, die ich sonst eigentlich so gar nicht mag. Dieser Folk-Pop-Song fühlt sich vom Sound her auch ganz schön alt an, obwohl er aus dem Jahr 2005 stammt, und erinnert doch stark an die Beatles. Aber da wir uns nun mal in der Rubrik Montagsmusik befinden, fand ich, dass dieser Song hier unbedingt seinen Platz verdient hat. :)
 
 
"Shut the bedroom window in the morning
Go to the shop, make plans to be leaving
In the morning
 
Thought I was sleeping, it was just a dream
An ally cat chewing on dead meat
In the morning
 
Out of the dark and into the light
When the morning comes I will be alright
 
When I leave I try not to wake her
Tea and a toast to yesterday's capers
In the morning
 
She wrote my name on a red telephone box
When I got there she'd already rubbed it off
In the morning
 
Out of the dark and into the light
When the morning comes I will be alright
 
And all this time I've watched it change
But it's still the same

 In the morning..."
 
Falls ihr heute noch an eurem Kater vom Wochenende leidet und noch so gar nicht in den Montag gefunden habt, hat Maja auf ihrem Kanal Double Blushed das passende Pendant für euch und lässt euch in ihrem Post außerdem sehr lebendig an einigen Konzerteindrücken vom Freitag teilhaben.

Habt eine wunderbare Woche!
Eure Katharina und eure Diana

Urban Decay Revolution Lipsticks

21 Februar 2016


Hallo ihr Lieben,

ich bestelle hin und wieder gern bei Douglas. Vielleicht habt ihr auch meinen letzten Haul gesehen. Diesmal habe ich mir etwas von Urban Decay gegönnt. Da ich Lippenstifte mehr liebe als alle andere dekorative Kosmetik, wurden es dann also - zwei farblich doch sehr unterschiedliche - Lippenstifte.

links: Rapture, rechts: Shame


Meine Wahl fiel auf die "klassischen" Revolution Lipsticks in den Farbnuancen Rapture umd Shame  - mit hoher Deckkraft und leicht glossigem Finish. Es gibt von Urban Decay auch Lippenstifte mit mattem Finish (Matte Revolution) und mit nur sheerer Deckkkraft (Sheer Revolution).



Rapture ist für mich ein sehr tragbares, gedecktes Altrosa. Es ist perfekt für den Alltag. Ich glaube, dieser Lippenstift ist mittlerweile mein absoluter Liebling unter allen meinen Lipsticks! Der Stift an sich ist leicht aufzutragen, gleitet super über die Lippen, ohne schmierig zu sein. Rapture kann auch unterwegs mal ohne Spiegel aufgetragen werden und das finde ich sehr praktisch.


Shame ist die dunkelste Farbe aus der Reihe und hat mein kleines Gothic-Herz natürlich sofort höher schlagen lassen. Auf den ersten Blick sieht der Stift nach einem sehr dunklen Weinrot aus, jedoch sieht man aufgetragen, dass die Farbe doch einen deutlichen Violett-Einschlag hat. Man sollte Shame auf jeden Fall mit einem Pinsel auftragen und einen Lipliner verwenden! 


Die Urban Decay Lipsticks sind mit ca. 20 € pro Stück nicht ganz billig, aber meiner Meinung nach ihren Preis wert! Sie halten sehr lange auf den Lippen, lassen sich angenehm auftragen, trocknen die Lippen nicht aus und die Farbauswahl überzeugt mich auch.
Wer ein tolles Geschenk für eine Freundin sucht oder sich selbst etwas Schönes gönnen möchte, kann hier nichts falsch machen! Absolute Kaufempfehlung!

Habt ihr etwas von Urban Decay?

Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag!
Eure Diana ♥

Urlaub in Binz | Impressionen von der Ostsee

18 Februar 2016


 Hallo ihr Lieben,
 
für die ersten aus meinem Umfeld geht es nach den Weihnachtsfeiertagen in den ersten richtigen Urlaub in diesem Jahr. Zeit für mich, mich zurückzubesinnen auf eine wundervolle Woche Ende September:

 
Meine liebe Freundin A. und ich wussten eines ganz genau: Unsere gemeinsame Urlaubswoche an der Ostsee sollte vor allem ruhig werden. Wir wollten uns bewusst eine Auszeit gönnen fernab des täglichen Großstadttrubels, dem Arbeitsstress, ständigen Verpflichtungen. Sich mal eine Auszeit gönnen, viel in der Natur sein, aber auch die Möglichkeit was zu sehen und (unter ein paar) Menschen zu sein. Die Zeit vor allem selbst bestimmen - das war unser Anspruch. Entschleunigung war das große Motto. Und es tat gut. Wirklich gut.


Schon die Hinfahrt war perfekt für mich. A. und ich sind aus diversen Gründen getrennt von einander angereist. Ich habe den Fernbus direkt von Leipzig nach Binz auf Rügen genommen. Gerade wenn ihr unter der Woche fahren wollt und wenn ihr nicht zu früh unterwegs seid, ist es wirklich eine gute und super preisgünstige Alternative. Auch diesmal war der Bus nicht einmal  halbvoll, so dass jeder seinen Zweier-Platz für sich hatte. Während der Fahrt wurde fast kein einziges Wort gesprochen, man konnte Musik hören, aus dem Fenster schauen, die Seele baumeln lassen, es sich gemütlich machen, hier und da ein wenig wegschlummern - der perfekt Start in den Urlaub.


 
In Richtung selbstbestimmter Urlaub war es für uns außerdem eine gute Entscheidung, eine Ferienwohnung zu nehmen. Keine lauten Nachbarn, keine vordiktierten Zeiten wie Frühstück oder Saubermachzeiten, in denen man wieder aus dem Zimmer raus sein musste. Keine Rangelei am Frühstückbuffet oder sich beschwerende Rentner. *Die alten Klischees wieder, hach!* Einfach entspannt, urig und gemütlich wollten wir es uns machen, ganz nach unserem eigenen Zeitgefühl. Naja, und Geld sparen wollten wir damit natürlich auch, ist klar. ;)
 

 
Wir hatten dann auch sehr viel Glück mit unserer Wohnung. Sie war schlicht, aber man hat sich wohlgefühlt und vor allem lag sie in einer ruhigen kleinen lindenbesäumten Nebenstraße, ein wenig abgelegen und mit direktem Zugang zur Natur. Auf der einen Seite standen Einfamilienhäuser, auf der anderen eine zweistöckige Häuserreihe mit den Wohnungen, dahinter ein Binnensee auf den wir vom Wohnzimmer aus schauen konnten. Nur 5-10 min. brauchte man zu Fuß durch die kleine Innenstadt und man war an der Promenade, die entlang der Ostsee führt. Nur 10 min. entfernt lag außerdem der Bahnhof. In unserem Haus gab es nur noch eine weitere Wohnung auf der gleichen Etage, die ebenfalls belegt war, unter uns wohnte eine Binzer Familie. Aber in der ganzen Zeit haben wir kaum jemanden gesehen oder gehört.
 

 
Die zweite Sache, bei der wir uns sehr schnell einig waren, war es, uns für die Urlaubstage Fahrräder auszuleihen. Da wir beide in Leipzig auch die meiste Zeit mit dem Fahrrad unterwegs sind, waren wir nicht ungeübt. Um Rügen auch ein wenig außerhalb von Binz zu erkunden - uns also in die Wildnis zu wagen -  war es für uns die beste Entscheidung, die wir für unsere Auszeit treffen konnten. Damit wurden wir unserem gesetzten "Eremiten"-Abenteuer-Wildnis-Motto dann vollends gerecht. Und so ging es los, drei volle Tage auf Rügen.
 
 
Am ersten Tag ging es mit dem Fahrrad Richtung Süden zum Jagdschloss Granitz. Das aufwändig sanierte Schloss liegt mitten in einem großen Waldgebiet auf einem Berg, das man aus der Ferne nicht erahnen kann. Plötzlich steht man dann auf einer Lichtung und das Schloss erhebt sich vor einem.
 









Highlight des Schlosses ist ein Aussichtsturm, auf den eine Wendeltreppe führt. Vom Turm aus hat man bei klarem Wetter einen wunderbaren Blick über Rügen. Sehr beeindruckend und unbedingt empfehlenswert!


 
 
Für mich mit meiner Höhenangst war die Turmbesteigung eine echte Überwindung. Dank gutem Zureden meiner Freundin habe ich es aber doch irgendwie heil die Treppe rauf und wieder herunter geschafft. Und ich konnte dort oben den Ausblick dann auch ein klein wenig genießen. Auf dem Foto oben seht ihr rechts die Ostsee, links den Schmachter See, an dem unsere Ferienwohnung lag.  Dazwischen liegt Binz. Das Foto hat übrigens meine Freundin geschossen, ich war nicht in der Lage dazu. ;)
 
Anschließend ging es mit dem Fahrrad durch den Wald nach Sellin, deren Highlight eine wundervolle Seebrücke ist.
 

 
Ich liebe Seebrücken einfach, ich kann nicht genau sagen warum. Vielleicht liegt es an dem Flair, der mich an die Jahrhundertwende erinnert, an den am Jugendstil orientierten Bauten mit seinen großzügigen Glasfronten. Dort so auf offenem Meer zu stehen ist einfach magisch und die Weite lässt einen einfach alles vergessen...Der Seewind, der einem durch die Haare fährt, die kreischenden Möwen dazu...Der Kontrast von weißem Gebäude und der blauen See tut sein übriges.
 

 


 
 
So lange auf der Selliner Seebrücke waren wir anschließend doch tüchtig durchgefroren und so ging es bald für uns in der Dämmerung mit dem Fahrrad durch den Wald zurück nach Binz. 
 







Der zweite Tag begann für uns erstmal mit einem wunderbaren Ausblick vom Balkon auf den Schmachter See.


Nach einem entspannten Frühstück schwangen wir uns wieder aufs Fahrrad gen Norden ins nah gelegene Prora, einem kleinen Ort direkt an der Ostseeküste mit ein bisschen Geschichte zum Anfassen.



Auf Prora waren wir beide wirklich sehr gespannt. In Prora - mir war es nicht mehr präsent - wurde zu Nazi-Zeiten die größte und einzige deutsche Ferienanlagen der "Kraft durch Freude"-Bewegung gebaut. Sie sollte Platz bieten für 200.000 Urlauber. In einem heute über 4 Kilometer langen Abschnitt entstand ein zusammenhängender Gebäudekomplex mit Ferienwohnungen. Er wurde aus Geldmangel und mit Einbruch des zweiten Weltkrieges nie fertig gestellt. Später dienten fertig gestellte Teile als Kriegslazarett und in der DDR wurde das Gelände von der NVA zur Ausbildung genutzt.


 
Der Großteil des Komplexes steht heute als Ruine da und wird von Norden her teilweise abgerissen. Was irgendwie schade ist, denn  ist es doch ein wichtiges Zeitzeugnis. Der südliche Teil zu Binz hin wird seit Sommer letzten Jahres aufwändig renoviert. Dort entstehen aktuell richtig schicke Ferienwohnungen. Und damit erhält die Anlage teilweise seine ursprüngliche Bedeutung zurück, was schon irgendwie sehr makaber ist. Andererseits ist es auch schade, dieses Gelände einfach nur verwaisen und verfallen zu lassen. In den mittleren Teilen befinden sich verschiedene Museen, u.a. die offizielle "Kraft durch Freude"-Gedenkstätte, welche die Geschichte der Anlage wunderbar interessant und kurzweilig erklärt. Uns hat die Ausstellung dort sehr gefallen! Eine Jugendherberge befindet sich zum Beispiel im mittleren Teil, damit können jüngere Generationen Geschichte anfassbar erleben.
 


Insgesamt ist es ein sehr surrealer Ort. Wir waren dennoch fasziniert von dieser gespenstischen Atmosphäre angesichts des gigantischen Ausmaßes und des Größenwahnes dieser Anlage. Meine Freundin und ich wussten bis zum Ende nicht, was wir vom jetzigen Zustand und den Plänen mit dem Gelände halten sollten. Wir hoffen einfach, dass die Geschichte des Ortes trotz Luxuswohnungen weiterhin irgendwo präsent vermittelt wird!




 

 
Wir haben insgesamt den halben Tag auf dem Gelände verbracht, in den angrenzenden Dünen eine kleine Pause gemacht, den Ort auf uns wirken lassen.
 
Anschließend ging es zurück nach Binz, wo wir den Tag mit einem Blick auf den Schmachter See im Sonnenuntergang ausklingen ließen. 
 
 
Den letzten Tag haben wir einen kurzen Abstecher nach Sassnitz gemacht und uns von der Ostsee verabschiedet. Binz selbst ist mit ca. 5.500 Einwohnern sehr klein und nach Sassnitz die zweitgrößte Stadt auf Rügen. Die Innenstadt besteht aus wenigen Querstraßen, allerdings mit sehr interessanten Villen mit den typischen Holzvorbauten in bonbonfarbenem Anstrich. Hier ist es insgesamt sehr idyllisch. Manche sagen, die Innenstadt sähe aus als sei sie mit "Zuckerguss" übergossen worden.
 
 
Highlight von Binz ist die Strandpromenade mit Restaurants, kleinen Läden und der Seebrücke. Auf der Promenade sind wir selbst meist nur am Abend ein wenig langflaniert. Da wir den ganzen Tag über unterwegs waren, waren dort meist aber schon alle Geschäfte geschlossen, in die Restaurants wollten wir nicht. Binz ist insgesamt, das habe ich von meiner Freundin A. gelernt, die aus der Gegend kommt, der touristischste Ort auf Rügen. Die Lage ist aber wirklich ideal, da man von dort aus in alle Himmelsrichtungen viele empfehlenswerte Ausflugsziele erreichen kann. 
 

Am letzten Abend hat uns die Dämmerung dann noch ein wunderbares Abschiedsgeschenk gemacht: Den Blutmond.




Ostsee, ich komme wieder!

 
Wie macht ihr euch einen entspannten Urlaub?

Alles Liebe,
Eure Katharina