††† | Music Monday #91

07 November 2016

Guten Morgen ihr Lieben!
 
Ich, Katharina, melde mich nun auch mal wieder an einem Montag mit einem Beitrag bei euch zurück. Tada, Tusch und Applaus! :) Wer häufiger mitliest weiß, dass einen auf Großstadtgedanken montags um 7 Uhr in der Regel unsere musikalische Reihe erwartet, den so genannten Music Monday. Schön, dass ihr dazu reingeklickt habt und herzlich willkommen in meinem ganz persönlichen Meer an Assoziationen, Hintergrundinfos und Lieblingsmenschen rund um das Thema Musik!
 
Trotz des zunächst etwas verstörenden Bandnamens (nein: Es geht nicht um das Thema Tod.) erwartet euch heute ein sehr positiv klingender Song. Einen Song, den man gut im Ohr haben kann, wenn um einen herum gefühlt mal wieder alle am Durchdrehen sind. Und welcher Tag ist da bitteschön prädestinierter als der Montag? Oben drauf hätten wir heute eine Stimme, die Rockfans aus anderen Kontexten her schon bekannt sein dürfte. Seid gespannt und lasst euch treiben von "The Epilogue" der Band Crosses.

††† - "The Epilogue"

It's a strange day. The roses are in bloom.
But in a strange way I know somehow we're doomed.
 
Rock meets Elektro. Einmal mehr eine für mich magische Konstellation, wenn es denn gut gemacht ist. Akustisch ist bei "The Epilogue" alles fluffig leicht und eingängig, wenn auch etwas Dämonisches mitschwingt. Optisch erwarten einen verstörende, apokalyptisch Bilder, die ein Unglück voraussehen. In knapp einer Minute wird man ohne Verschnaufpause in den Refrain geführt. Den für mich melodisch tragendsten Refrain, den ich seit langem gehört habe! Er macht einem das Herz auf, macht einen unendlich glücklich in seiner erlösenden Kraft:
 
Well, get set. It's time, we come to the end.
We've circled around our doom.

I won't stop. Not 'til I get what I want
And all that I want is you.
 
Die Band namens Crosses, oder eben †††, ist ein Projekt dreier Amerikaner. Die Songs stammen von Shaun Lopez und Chuck Doom (ist das eigentlich ein Künstlername oder was?). Die Stimme verleiht ihnen dann jener Musiker, der für mich ganz persönlich in anderen Zusammenhängen für eine unerträglich negative Art von Musik steht: Chino Moreno, Sänger und Gründer der Deftones. Bäm! Bombe geplatzt. Das Rätsel ist gelöst. So viel Leid in einer Stimme hatte ich bis dato selten gehört. Dennoch eine Stimme, die einfach wunderbar in diesem düsteren, kalten, winterlichen Elektro-Kontext funktioniert.
 
In a strange place, when the sun goes down, we move
Into a strange phase like we've got nothing left to lose.


The Epilogue. Das Ende von was? Das Ende vor dem Neuanfang? Das Ende, dass schon immer am Horizont sichtbar war, versteckt im Nebel der Hoffnung? Dann die Erlösung, die Einsicht. Einen bestimmten Teil von sich akzeptieren und annehmen können. Daraus etwas machen, nicht verharren, weitermachen und loslassen. Etwas wagen. Vielleicht mit einem anderen Menschen. Ein Mensch, der eine neue Ära einläutet. Einfach mit sich im Einklang sein und jemanden finden, der im Geiste mit einem ist. Ohne viele Worte der Erklärung. Plötzlich fühlen, dass die Last auf den Schultern, die Kette, die um dem Herzen liegt und die Gewitterwolken über dem Kopf endlich weg sind.
 
Fall asleep in the park underneath all the stars.
In silence, here we are reminded of how we're doomed.
 
Die Kraft von Musik ist es, Emotionen in einem auszulösen, neue Gefühle hervorzurufen oder vorhandene zu intensivieren. Eine besonders emotionale Verbindung habe ich mit dem düsteren Album "White Pony" von den Deftones. So intensiv sind meine Gefühle gegenüber dem Album und der Zeit, in der es erschienen ist, dass ich es nie wieder hören konnte. Der Gesang von Moreno hingegen geht immer. Nach "White Pony" gab es von der Band lange nichts. Das nachfolgende Album konnte ich auch 2010 aus Angst vor einem Backflash nicht anhören. 2014 kam dann für Moreno der Abstecher zu Crosses und für mich der sanfte Hauch der vergangenen Tage, aber eben nicht mit der vollen Gefühlskeule. Spannend ist, dass es auch auf den Crosses-Alben Tracks gibt, die 1a wie Deftones vor 15 Jahren klingen. Ein schöner und doch bittersüßer Moment.
 
Habt ihr auch bestimmte Songs, die euch an schwierige Zeiten erinnern? Songs, die man nie wieder anhören kann ohne von einer Gefühlswelle niedergedrückt zu werden? Kennt ihr den Moment, an dem ihr diese Musik zum ersten Mal nach langer Zeit wieder anhört und es ist....einfach ok? Der ist nämlich ziemlich toll, auch wenn es 15 Jahre dauern kann.

Die liebe Maja kommt heute auf DoubleBlushed mit einem ebenfalls elektronisch angehauchten Rocksong ums Eck. Schwer und doch leicht präsentiert sie euch einen perfekten Begleiter zum Davonlaufen. Wovor und wohin entscheidet ihr selbst. Nutzt die Chance auf eine musikalische Neuentdeckung und klickt euch HIER rein!
 
Alles Liebe und Versöhnliche für diese Woche! Lasst es euch gut gehen!
Eure Katharina
 
 

5 Kommentare:

  1. Hallo liebe Katharina. :)
    Der Song ist klasse, Crosses kannte ich bisher als Band noch nicht, aber der Stil der Musik entspricht genau meinem Geschmack! Ich fand deinen Post klasse, auch mir ist Musik extrem wichtig und ich verbinde viel damit und höre viel intensiver Musik als der "Normalo" es vielleicht macht. Und ich beschäftige mich auch immer viel mit den Lyrics und liebe es, mich mit den verschiedenen Bedeutungen von Songs auseinander zu setzen! Musik ist mir enorm wichtig und ein Leben ohne wäre unvorstellbar! Ich glaube, wir haben einen ähnlichen Geschmack, auch wenn das eine mutige Behauptung ist, nachdem ich einen einzigen Song "von dir" gehört habe :D Aber du erscheint mir, so wie ich, nicht wie die klassische Charts-Hörerin :D Bei mir ist so ziemlich alles vertreten, was es die Indie/Elektro Szene zu bieten hat, von OK Go, über Bonobo, Angus and Julia Stone, Grouplove, Coma, Satellite Stories, Cold War Kids und und und und, könnte noch tausende nennen :D Hör mal in Bishop Briggs rein, die könnte dir vielleicht gefallen und auch die Texte finde ich toll. Leider hat sie nur wenige Songs :)
    Liebe Grüße, Mona! <3

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    1. Hallo liebe Mona,

      Oh man, dein Kommentar freut mich so, so, so unglaublich doll, du hast gar keine Ahnung!!!! 🙈 Nicht nur, dass dir der Song gefällt, dein Eindruck trügt dich definitiv nicht, dass ich mich eher im Independent, Alternative und Singer/Songwriter-Genre zu Hause fühle als in den Charts. Musikalisch Gleichgesinnte unter den Beautybloggern zu finden, kommt mir manchmal fast wie die Nadel im Heuhaufen vor. 😅

      Ich kann alles, was du zum Thema Musik geschrieben hast nur unterstreichen! Musik ist so extrem komplex und ein Song, ein Album oder sogar jede einzelne Liedezeile und Note das Resultat aus einem langen, vielschichtigen Vorgang, dass die Künstler es meiner Meinung nach nur verdient haben sich damit tiefergehende auseinanderzusetzen. Vielleicht sogar so lange wie es Zeit gebraucht hat zu entstehen.

      Einige der Künstler, die du aufgezählt hast, kenne ich noch gar nicht. Sei dir gewiss, dass ich mir alle anhören werde!

      Schau auch unbedingt bei der lieben Maja vorbei. Da wirst du dich mit deinem Musikgeschmack dort definitiv wohl fühlen! Und falls dir irgendwann mal danach sein sollte, unserer Montagsreihe mit einem eigenen Beitrag folgen zu wollen, lass es mich wissen. 😬😉

      Alles, alles Liebe!
      Katharina
      💜💜💜💜💜

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  2. Ich muss jetzt erstmal die Deftones ganz genau auschecken. ->"So viel Leid in einer Stimme hatte ich bis dato selten gehört" <- hat mich gleich gekriegt.
    Von Crosses habe ich meine ich schon gehört, zumindest kommt mir Name und auch Klang bekannt vor.. Ich finde den Text wunderbar und vor allem deine Interpretation schmerzlich schön. Klingt nach einer positiven Einstellung, die mich sehr freuen würde!

    Wahnsinnig schön geschrieben, vor allem das Thema Musik allgemein - no more words needed. Deine Beschreibung von deinen Gefühlen im Bezug auf White Pony hat mich ja auch echt gekriegt, da fühlt man sich gleich mit rein. Klingt schrecklich, aber auch so verständlich. Für mich gibt es mittlerweile immer mehr Tracks, die ich nicht mehr hören kann oder wirklich nur sehr ungern höre, weil ich sie mit bestimmten Personen assoziiere. Das ist für mich das Schlimmste, schade um die gute Musik! Aber manchmal ist es auch einfach so, dass gewisse Musik in gewisse Zeiten gehört, aber nichts mehr auf dem weiteren Weg zu suchen hat...

    Alles Liebe <3

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    1. OMG IN MEINEM MIX DER WOCHE SIND CROSSES; GERADE ENTDECKT UND ICH MUSS KURZ AUSRASTEN; WHAAAAAAAT.

      Ok, geht wieder. :D Heftiger Zufall!

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    2. Liebe Maja,

      das ging ja wieder runter wie Öl, uiuiui! Crosses geisterte auch schon länger durch meine Amazon-Empfehlungen, wobei mich das Cover damals sehr angesprochen hatte. Aber dann erstmal verbannt auf die Merkliste, ohne den Zusammenhang zu kapieren.

      Die positive Interpretation bzw. Assoziation des Liedes war zum Zeitpunkt des Schreibens reines Wunschdenken. Aber irgendwie doch auch ein klein wenig Voraussagung, denn tatsächlich hat sich gestern ein kleiner Knoten gelöst. Verrückt. Ich hoffe, es wirkt nach.

      Das "böse" Album der Deftones habe ich mir inzwischen übrigens auch angehört und ich konnte sogar alte Lieblinge wieder entdecken. So verrückt, auch wenn noch nicht alle Lieder zu jedem Moment gehen. Aber immerhin. :)

      Alles Liebe und bis bald!
      Katharina
      <3 <3 <3

      P.S.: Was für ein Zufall!!! Super cool! Welcher Track denn? ^^

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