The Front Bottoms - "Flashlight" | Music Monday #85

22 August 2016

Hallo ihr Lieben!

Einen wunderschönen guten Morgen wünschen wir euch! Zum Start in die neue Woche und im Kampf gegen den Montagmorgenblues habe ich, Katharina, euch heute wieder einen Song mitgebracht. Anders als beim letzten, eher poetisch angehauchten Montagsbeitrag soll es heute wieder verstärkt darum gehen, was ich an einen bestimmten Song bemerkenswert finde und was er in mit auslöst. Denn nach den ganzen lauten, chaotischen letzten Wochen ist wieder ein wenig Ruhe eingekehrt und ich habe die nötige Ausgeglichenheit, um wieder Musik in meinem Alltag zuzulassen. Mitgebracht habe ich euch heute einen auf den ersten Blick positiven, mit Blick auf den Text aber ins Mark treffenden Poprocksong ala Blink 182: "Flashlight" von The Front Bottoms. Enjoy, now!

The Front Bottoms - Flashlight

Please fall asleep, so I can take pictures of you and hang them in my room.
So when I wake up feel like, yeah, everything's alright.


"Flashlight" hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Seine ganzen fünf Minuten lang hat er mich nicht eine einzige Sekunde aus den Augen gelassen. Mir wurde heiß. Mir wurde kalt. Er hat in mit rumort. Ich musste schmunzeln, mir wurde schlecht. Er hat unter der Haut gekratzt und beinahe mein Herz zerrissen.

Die erste große Liebe, die erste große Enttäuschung, so könnte man den Inhalt des Songs zusammenfassen. Könnte man. Es würde ihn aber zu sehr beschneiden, denn er ist so viel mehr. Die Musik ist so erfrischend, so ehrlich, so unschuldig und rein. Es bleibt Musik mit einem positiven Nachgeschmack, obwohl es um negative Themen geht. Einzigartig.

I am running in circles or walking in circles,
Or crawling in circles or lying on the ground.

Der Song versetzt mich zurück in die Zeit um die zwanzig, als die Welt einem offen stand und so vieles zum ersten Mal passierte. Eine Zeit voller Hoffnung, voller Energie, voller Verheißungen und Optionen. Gleichzeitig voller Trauer, Überforderung und Schwäche. Morgens auf der sonnigen Seite, am Ende des Tages steht die ganze Welt Kopf und man fühlt sich als wäre man ganz lange weg gewesen. Man kommt nach Hause, liegt abends im Bett und nichts ist mehr wie vorher. Kopf und Herz kommen gar nicht hinterher, all die Schönheit und Grausamkeit zu verarbeiten, die man gesehen, gehört und gefühlt hat.

Und dann ist da dieses aufblitzende Licht im Dunkeln, welches so viel Erfüllung und gleichzeitig Risiko verheißt, dass es in den Adern prickelt und man nicht anders kann, als sich drauf einzulassen.  Der Song versprüht für mich genau dieses Gefühl von Freiheit und den Geschmack von diesen ganz besonderen, magischen Sommernächten. Und das alles in nur fünf Minuten. Man taucht aus diesem Lied auf und ist ein anderer Mensch.

When I'm sad, I am sad. But when I'm happy, oh god, I'm happy.
There's just no place in between for us to meet.

So, jetzt kurz durchatmen. Seid ihr da? Ok. Jetzt also mal ehrlich: Dieses Video muss man erstmal aushalten können, oder? Ein Video, was zwar kein offizielles ist, sondern nur ein Schülerprojekt, was aber doch so unglaublich gut die Welt des Songs auf Bild bannt, dass es mich persönlich schon fast schmerzt zuzuschauen, so authentisch finde ich das Ganze.

Konzentrieren wir uns zum Abschluss noch einmal kurz auf die Musik. Eine Trompete? Excuse me? Wer könnte bei diesem Ska-angehauchten Tönen überhaupt widerstehen? Und erst diese überlagernden Gesangsteile zum Schluss? In love. Was den Song außerdem so wunderbar hörbar macht, ist dass er einem trotzdem mit einem Lächeln zurücklässt in dem Wissen, dass es mit viel Abstand betrachtet doch all diesen Schmerz auch irgendwie, irgendwo wert war. Ja, eine Neuentdeckung hat mich selten so begeistert!

Beim Music Monday von Maja auf DoubleBlushed gibt es heute ganz andere, sehr persönliche Einblicke in ihr Leben. Es geht um Verlust, um Trauer und was das mit uns macht. Und um ein Stück Musik, das helfen kann. Irgendwann vielleicht. ♥

Alle Liebe für diese Woche!
Katharina und Diana

5 Kommentare:

  1. "When I'm sad, I am sad. But when I'm happy, oh god, I'm happy." ♥♥♥
    Ich liebe das hier schon nur wegen dieses Quotes.. Schon so oft gelesen, aber noch nie den dazugehörigen Song gehört. Mein Horizont wurde mal wieder erweitert, danke dafür!

    Auch wenn es heute ja nicht so poetisch werden sollte - ich bin so verliebt in deinen Text! Das ist schon immer noch irgendwie Poesie :) Ohne das wäre es ein netter Song, in dem man vielleicht das eine oder andere findet, aber mit deinen Worten wird's extrem. So wunderbar beschrieben!

    -> "Eine Zeit voller Hoffnung, voller Energie, voller Verheißungen und Optionen. Gleichzeitig voller Trauer, Überforderung und Schwäche. Morgens auf der sonnigen Seiten, am Ende des Tages steht die ganze Welt Kopf und man fühlt sich als wäre man ganz lange weg gewesen. Man kommt nach Hause, liegt abends im Bett und nichts ist mehr wie vorher. Kopf und Herz kommen gar nicht hinterher, all die Schönheit und Grausamkeit zu verarbeiten, die man gesehen, gehört und gefühlt hat." Ich meine, alter??? So. krass. Ich finde mich da so extrem wieder und auch die ganze Zeit und mir fehlen einfach nur die Worte.

    So ein schöner Beitrag! ♥ So tröstlich irgendwie.

    Alles Liebe! ♥
    Maja

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  2. Unglaublich, unglaublich toll das zu lesen! Diese aufrichtige Dankbarkeit. Wo, bitte gibt es das noch? Und schon gar nicht online. Du hast es selbst letztens gesagt. WOW. ♥

    Ich finde es verrückt, dass du die Liedzeilen kennst, aber den Song nicht. Kannst du mir sagen woher? Ungefähr? :D Den Song kannte ich persönlich bis vor 5 Tagen selbst noch nicht, YouTube hat ihn mir ohne zu fragen serviert. (Und das ist eigentlich eine der denkbar schlechtesten Arten auf Musik zu stoßen - so passiv. Oder doch die beste, weil so wenig vorbelastet? Hilf mir mal...)

    Der Tag ist jedenfalls gerettet. Mein Herz ist voller Liebe. ♥ ♥ ♥
    Katharina

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    1. Und dabei habe ich noch gar nicht danke gesagt: DAAAANKE!!!!

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    2. Man muss mal ein bisschen Liebe in die Welt hinaustragen, vor allem noch online, oder was? Gefällt mir irgendwie. :)

      Tumblr! Da muss ich nicht lang nachdenken. Schon ganz oft dort gelesen. Und irgendwie passiert es mir sehr oft, dass ich dort Quotes finde und deren Ursprung erst viel später, aber dann ist das immer so ein kleiner Wow-Moment :)
      Hm, vielleicht ist passiv gut? Erwartungslos? Genau das bringt oft die krassesten und schönsten Sachen zum Vorschein.

      Gott, ist das lieb!

      <3 <3 <3

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  3. So hart, aber es bringt einen wohl auch zum Lächeln..
    Ich mache gerade eine Weltreise und bin gerade in Peru.
    ich freue mich auf Besuch.
    Grüße, Laura <3

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